1972 bringt der Renault 5 mit seinem modernen Exterieur, dem flexiblen Innenraum, einem Top-Platzangebot auf wenig Verkehrsfläche und nicht zuletzt seinen markanten Farben auf dem Genfer Autosalon frischen Wind in die Schrägheck-Kleinwagen.
Der gerade mal 3,51 Meter kurze Renault 5 benötigt tatsächlich nur wenig Verkehrsfläche, ist mit lediglich 9,8 Meter Wendekreis uneingeschränkt stadttauglich und leicht zu parken, weist aber dennoch ausreichend Platz für vier Erwachsene und ihr Gepäck auf. Mit großen Scheinwerfern, einer Interpretation des „Kindchenschemas“, die sofort anziehend wirkt, im Windkanal geschliffene Flächen ohne Zierrat und einem aufgeräumten Interieur verbindet der R5 Funktionalität und Form auf gelungene Weise. Preismindernd wirkten sich beim Renault Oldtimer die rundum einzeln an Drehstäben aufgehängten Räder aus, die wie die Revolverschaltung von den Schwestermodellen R4 und R6 beigesteuert wurde.
Der Renault 5 ging als „5 L“ mit einem aus dem Renault 4 bekannten Vierzylinder an den Start, der aus 782 ccm Hubraum 25 kW/ 34 PS schöpft. Das erprobte Triebwerk findet aber nur in Frankreich Verwendung, während die deutschen Renault Händler gleich das modernere Aggregat mit 845 ccm Hubraum und 26 kW/ 36 PS anbieten. Der dank des fast einen Liter großen Motors mit 32 kW/ 44 PS etwas stärkere Renault R5 TL punktet mit dynamischeren Fahrleistungen. Damit erzielte der 775 kg leichte Kleinwagen, der serienmäßig mit vorderen Scheibenbremsen ausgeliefert wurde, ein Spitzentempo von 137 km/h. Wie bei Renault R4 und R6 sind die Vierzylinder längs hinterm Getriebe positioniert.
Innen begeistert der R5 mit einem souveränen Raumangebot. Die Rückbank kann umgeklappt werden und erweitert so das Laderaumvolumen auf beachtliche 900 Liter. Zudem verfügt der flotte Franzose über Liegesitze und drei Aschenbecher – nicht unwichtig in den 70ern. Um auch für weniger bewegliche Fondpassagiere das Einsteigen so bequem wie möglich zu machen, verpassten seine Gestalter dem Renault 5 darüber hinaus ein Paar extralange Türen.