Stichtag 23. Juli 1941: Der kleine amerikanische Automobilbauer Willys-Overland wird an diesem Tag von der US Army offiziell mit der Fertigung von 16.000 „Willys MB“ beauftragt, gemeinhin bekannt als Jeep.
Der Jeep-Legende voraus ging die Ausschreibung für ein leichtes, wendiges und solides Militärfahrzeug. Aus den 16.000 Exemplaren des Willys MB sollten nicht nur 250.000 und ein befreites Europa werden, der Vertrag ist zugleich der Startschuss für eine ganzen Fahrzeuggattung und der Marke Jeep. Bereits 1938 hatte die US Army 135 Fahrzeughersteller nach einem vierrädrigen Ersatz für die bisher genutzten Kurier-Motorräder mit Seitenwagen und Ford Model T angefragt. Leicht und agil sollte das Gefährt sein, robust und zuverlässig, mit Allradantrieb plus Geländeuntersetzung versehen und 250 Kilogramm Nutzlast befördern können. Binnen 49 Tagen waren Konstruktionspläne und ein erster Prototyp abzuliefern, weitere 26 Tage später 70 Testfahrzeuge.
Willys-Overland bekam nach ausführlichen Tests schließlich den Staatsauftrag. Der Prototyp „Willys Quad“ verweis die Konkurrenten durch den stärksten (60 PS) und zuverlässigsten Motors sowie den niedrigsten Preis (738,74 US-Dollar) auf die Plätze. Vom Band liefe zunächst der „Willys MA“, der schon bald mit zahlreichen Verbesserungen zum bis heute legendären „Willys MB“ wurde. Ford hatte das Modell ebenfalls zu bauen, um innerhalb kürzester Zeit auf große Stückzahlen zu kommen. Die bis 1945 bei Willys-Overland und Ford produzierten 360.000 Militär-Jeeps avancierten zu einem Symbol der Befreiung. Als die US-Soldaten nach Kriegsende in die Heimat zurückkehrten, blieben wegen der zu kostspieligen Rückführung viele der Allradler in Europa. So hatte der Jeep in de Nachkriegszeit als Traktor und Räumgerät wesentlichen Anteil am Wiederaufbau.
Die aktuellen Jeep Wrangler-Versionen erinnern im Innenraum mit einer verschraubten Plakette mit dem Schriftzug „Jeep, Since 1941“an den Vertrag vom 23. Juli 1941, mit dem die Erfolgsgeschichte vor 70 Jahren ihren Lauf nahm. Die Marke Willys landete über Umwege bei Kaiser, AMC und schließlich Chrysler. Über die Entstehung des Namens „Jeep“ gibt es zwei Theorien: Erste besagt, es handelt sich um eine der Soldatensprache zuzuschreibende phonetische Verschmelzung von GP für general purpose (vehicle). Laut der anderen war „Eugene the Jeep“, eine beim Spinatjunkie Popeye auftretende übermächtige Figur, der Namensgeber für den ebenso potenten Allradler.
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