VW SP2 – der heißeste Typ 3

Der VW SP2 wurde aufgrund der horrenden brasilianischen Einfuhrzölle von Volkswagen do Brasil auf Basis des Typ 3 ins Leben gerufen. Leider war dem optisch extrem ansprechenden Modell kein Erfolg vergönnt.

So brachte der SP2 VW zwischen 1972 und 1976 gerade einmal 10.193 zahlende Kunden in die Autohäuser. Dem VW Coupe wurde diesbezüglich vor allem mangelnde Leistung vorgeworfen: Der 1.7-l-Boxermotor – traditionell veraltet und luftgekühlt – mobilisierte gerade einmal 65PS, der VW SP1 mit dem 54 PS starken 1.6 Flat Four noch weniger. Eindeutig zu wenig für einen Sportwagen, der nach mindestens doppelt so viel aussah. So spottete der Automarkt über den Namen: SP – Sem Potência (ohne Leistung). Der SP1 wurde nach Exemplaren rasch eingestellt

VW SP2 lahmt beim Spurt von 0 auf 100

Dabei hatte der VW SP2 gute Gene: Basierend auf dem brasilianischen Typ 3 bzw. VW 1600, wies das Sportcoupe eine Zentralrohrrahmen mit 240 cm Radstand auf. Die vordere Doppel-Kurbellenkerachse bändigten Scheibenbremsen, die hintere Pendelachse hielten Trommelbremsen im Zaum. Beim Spurt von 0 auf 100 verbesserte der Heckmotor die Traktion, doch waren 17,4 Sekunden kein Wert zum Angeben. Vorteilhaft war der trotz geringer Verdichtung gute Verbrauch: Rund 8,5 l Normal rannen durch die Solex-Fallstromvergaser.

SP2 im Autohandel

Im brasilianischen Autohandel erfuhr der SP2 durch den Puma 1600 GT und den Puma GTE – ebenfalls auf VW-Basis – herbe Konkurrenz. Diese Sportwagen lehnten sich optisch mehr an Ferrari an, was ihnen ausgesprochen gut stand.
Rar ist der VW SP2 auf dem heimischen Gebrauchtwagenmarkt: So wurden lediglich 670 Fahrzeuge exportiert, allerdings nicht offiziell nach Europa. Wer sich bei entsprechender Gelegenheit solch ein seltenes Auto kaufen will, wird sich vor allem mit Karosserie-Reparaturen beschäftigen; die Technik ist robust und als in Massen produzierte VW-Teile tendenziell gut erhältlich.

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