Der Ferrari Testarossa war neben dem Lamborghini Countach eine der Stilikonen der 80er Jahre. Berühmt wurde der Sportwagen als Dienstwagen in „Miami Vice“.
Der weiße Ferrari Testarossa wurde dem Produktionsteam um Crocket und Tubbs auf Order von Enzo Ferrari selbst kostenlos zur Verfügung gestellt, um anstelle der Daytona-Replika einen echten Flitzer mit dem Cavallo Rapante zu zeigen. Nachdem Ferrari als Antwort auf Lamborghini Miura und Countach in den 70ern selbst einige Mittelmotor-Sportwagen entwickelte hatte, war es 1984 an der Zeit, den 512 BB abzulösen. Die „5“ stand dabei für 5 l Hubraum, die 12 für ein Dutzend Zylinder. Das traf auch auf den Testarossa zu, dem beachtliche 390 PS und 490 Nm Drehmoment zur Verfügung standen.
Damit rauschte der Ferrari Testarossa in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und brachte es auf 295 Spitze. Die benötigte Kühlluft bezog der 180°-V12 über die breiten Kiemen vor der Hinterachse und nicht wie der Vorgänger über einen konventionellen Frontkühler. Damit trägt der Testarossa quasi die Urheberschaft für das Gros der bestenfalls „auffälligen“ Breitbaufahrzeuge der Zeit. Halb so schlimm, dem Countach war die Einführung der Frittenteheke anzulasten. Schlimmer war, dass das Ferrari Coupe eine 40:60-prozentige Gewichtsverteilung besaß, die jedoch durch unterschiedlich breite Reifen und hintere doppelte Federbeine kompensiert werden konnte.
Ein Ferrari Testarossa kostete im Jahr 1985 satte 222.300 DM – das zweifelhafte Yuppiemobile-Image gab es gratis dazu, was allerdings nicht verwunderlich war: Mit kaum einem anderen Sportwagen ließ sich neureiches Schnöseltum besser ausdrücken. Wer auf normalem Wege beim Händler keinen bekam, der zahlte für seinen Testarossa gern ein deftiges Aufgeld, da das Fahrzeug nicht nur optisch, sonder auch performancetechnisch zu überzeugen wusste. Im Jahr 1991 war für den Ferrari Testarossa Schluss, Nachfolger war der stärkere 512TR mit weitestgehend ähnlichem Aussehen.
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