Per Badge Engineering vom Austin Healey Sprite Mk2 abgeleitet, brachte der Midget MG quasi gratis einen attraktiven Sportwagen. Der MG Roadster machte es seinem Ahnen bald schwer.
Als der Midget MG im 1961 ohne große eigene Entwicklungsarbeit einen günstigen Sportwagen bescherte, schien der Markt nur darauf gewartet zu haben: Der MG Midget Mk1, ein 348 cm kurzer und etwa 735 kg leichter Flitzer konnte bis zu seinem Auslaufen im Jahr 1964 25.681 Kunden bezirzen. Unter der Motorhaube tat zunächst ein 948 ccm großer Vierzylinder mit 46 PS Dienst, den 1962 ein Elfhunderter mit 56 PS ablöste. Mit dem kleinen Motor wurde der Benzinverbrauch auf lächerliche 7 Liter bemessen. Der Fahrkomfort vom kleinen MG Roadster war allenfalls marginal, der Fahrspaß jedoch um so größer.
Der Midget Mk2 folgte von 1964 bis 1966 und war in vielen Details verbessert. Die Motorleistung wuchs auf 59 PS und 88 Nm Drehmoment, was dem MG Roadster 26.601 Verkäufe erbrachte. Bis 1969 wurde er vom MG Midget Mk3 abgelöst, der einen auf 65 PS entschärften Motor aus dem Austin Mini Cooper S trug. Das Facelift brachte eine weitere Vielzahl von Verbesserungen für den US-Markt wie eine nicht-starre Lenksäule und sich bei Unfällen nicht öffnende Türen. Die Rechnung ging mehr als auf, den bis 1969 22.415 gefertigten Exemplaren folgten bis 1974 weitere 77.831 MG Roadster.
Der MG Midget 1500 mit modernerem Motor aus dem Triumph Spitfire und Getriebe aus dem Morris Marina kam auf satte 70 PS, musste jedoch Abstriche in der Optik hinnehmen: Die amerikanischen Vorschriften erforderten auch vom bis dato filigran gezeichneten MG Roadster energieabsorbierende Stoßstangen. Diese bestanden vorn aus einem massiven, mattschwarzem Plastikgebilde, ganz ähnlich dem des MGB „Gummiboot“, obgleich es sich nicht um Gummi handelt. Dennoch konnten bis zur Einstellung 1979 73.899 Cabrio-Fans erweichen, eine geringe Anzahl Fahrzuege wurde noch 1980 montiert.
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