Chevrolet Camaro – die Flegeljahre der ersten Baureihe

Als Ford 194 den Mustang lancierte, waren bei GM die Gesichter lang. Als für 1967 der Chevrolet Camaro angekündigt wurde, musste Ford rasch nachlegen.

Denn der Chevrolet Camaro war von Anfang an als Muscle Car geplant worden und war breit genug, auch einen Big Block V8 aufzunehmen. Ford zog nach, aber der 67er Mustang wurde nicht so ein Hit wie das Pony Car von 1964 – zu viele Mitbewerber rangen um die Gunst der jungen Kunden. Und Chevy bot einiges: Das als Coupe und Cabrio erhältliche Fahrzeug war mit zwei albernen Sechszylinder und – viel wichtiger – vier V8-Motoren geliefert, die zwischen 255 und 375 PS lieferten. Wer mit seinem Händler auf „Du“ war, konnte sogar 425 Pferde ordern. Das Optikpaket vom Camaro RS mit den verdeckten Scheinwerfen sowie die rasanten Camaro SS und Z28 sorgten für weitere Begeisterung, sodass 220.906 Exemplare verkauft werden konnten.

Chevrolet Camaro – der PS-Tiefstapler

Im Folgejahr erhielt der Chevrolet Camaro eine Multiblattfeder für seine hintere Starrachse, was das Fahrverhalten verbesserte. Optisch geschah einiges, die Windschutzscheibe verlor die dreieckigen Seitenfenster, und die SS-Modelle erhielten verchromte Fakehutzen. Weiterhin gab es einen Frontspoiler für das Muscle Car. Von den 235.147 gebauten Sportwagen wiesen 40.977 Fahrzeuge die RS-Option und 27.884 das SS-Paket auf. Weiterhin gingen 7.199 Camaro Z28 an den Mann. Der 302 cui V8 war zwar der kleinste im Bunde, dank dreier Doppelvergaser und offiziell 290 PS ein richtig heißes Eisen – wer aber bis auf schwindelerregende 7.500 Touren hochdrehte kam in den Genuss der inoffiziellen 400 PS.

Don Yenko macht das Muscle Car schneller

Der ’69 Camaro wurde weitaus aggressiver gestaltet: Der große, V-förmig geknickte Kühlergrill wirkte bedrohlich, die Kotfügelkanten machten den Chevrolet Camaro schon im Stand schnell, und die Rennstreifen besorgten den Rest. Kein Wunder, dass sich das Modell 243.085 mal verkaufte, darunter waren: 37.773 RS, 34.932 SS und 20.302 Z28. Auf Sonderbestellung gab es den 427 ZL-1 V8 im COPO Camaro, der den Wagen im Preis verdoppelte. Wer das Camaro Tuning ab Werk nicht wollte, wurde auch im Autohandel fündig: Don Yenko Vertrieb den legendären Yenko Camaro mit ebenfalls sieben Litern Hubraum und 425 PS. Von soviel Leistung konnte die zweite Generation vom Muscle Car ab 1970 nur träumen – mehr dazu bald.

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