Der Ford Galaxie war lange Zeit eines der wichtigen Volumenmodelle. Betrachten wir einmal den Galaxie 500, einen der besseren Vertreter der Baureihe.
Als Ford 1960 den Galaxie 500 einführte, war das Modell ohne Nummer bereits ein Jahr auf dem Markt und stellte das Gegenstück zum Chevrolet Impala und Plymouth Fury dar. Der Fullsize Ford wurde im Vorfeld der automobilen Aufrüstung zu den Muscle Car Wars mit dicken V8 Big Block-Motoren versehen, der 406 cui und der noch stärkere 427 V8 bildeten hier die Spitze. Auf dem Dragstrip waren die Ford Galaxie wegen höheren Gewichts den leichteren Pontiac Super Duty Catalina unterlegen, doch auf den Nascar–Ovalen auch aufgrund von GMs Rückzug eine echte Wucht, vor allem mit dem legendären Fred Lorenzen.
Im Zuge der Jahre und mit Einführung der agileren Mustang und Fairlane verlor der Ford Galaxie seinen Performance-Anspruch, doch mit dem „7 Litre“ Paket – der 427 cui – war noch immer genügend Drehmoment und Leistung vorhanden, um die aufbegehrenden Stallgenossen mit ihren Small Blocks an der Ampel stehen zu lassen. Als Ford 1965 den Galaxie 500 LTD, eine weitaus bessere Luxus-Version in die Autohäuser brachte, ahnte noch keiner die Zeichen der Zeit – die sportlich angehauchten Limousinen, Coupes und Cabrios namens Galaxie sollten bald den internen Konkurrenzkampf gegen den LTD verlieren.
Da Ford 1974 wie viele andere Hersteller feststellen musste, dass Performance out war, günstige Personal Luxury Cars sich allerdings immenser Beliebtheit erfreuten, machten die Verantwortlichen Nägel mit köpfen und stellten den Ford Galaxie zugunsten des nobleren, aber sonst baugleichen Ford LTD ein.
Auf Oldtimertreffen in Europa und den USA ist interessanterweise zu bemerken, dass die Impala und Bel Air-Pendants von Chevy weitaus häufiger anzutreffen sind als Galaxie 500 und Co. Dabei liefen in 16 Baujahren 13 mal weit über 700.000 Fullsizes jährlich vom Band, 1966 sogar über eine Million. Wo sind sie nur geblieben?