Maserati Biturbo – der „Dienstwagen“ von Markus

„Mein Maserati fährt 210…“Damit konnte Sänger Markus eigentlich nur den Maserati Biturbo meinen. Denn Maserati Spyder und Coupe machten anfangs etwa soviel Spitze, obgleich das Werk geringfügig mehr versprach.

Der Maserati Biturbo befand sich preislich und von der Ausstattung her in der oberen Mittelklasse. Zu seiner Einführung im Jahr 1981 war der Biturbo lediglich als Zweitürer mit Stufenheck zu haben. 1983 folgte dem Maserati Coupe die viertürige Limousine – quasi der Quattroporte für Arme, 1984 schließlich komplettierte der Maserati Spyder das Trio. Seine kantige, geradlinige Karosserie, ähnlich der des 3er BMW, kennzeichnete den Biturbo stets als Kind er ganz frühen 80er Jahre, woran auch das sanfte Facelift an der Front von 1990 nie etwas zu ändern vermochte. Ob die neue Leuchteneinheit die vorherigen Doppelscheinwerfer an Eleganz übertraf, muss jeder selbst mit sich ausmachen.

Kurvenräubern mit dem Maserati Spyder

Ich will Spaß, ich geb Gas – das war einer der Gründe, den Maserati Biturbo zu erwerben. In Italien sorgte eingangs ein Zwoliter-V6 mit 180 PS für mächtig Dampf, in die Export-Modelle hielt 200 PS starker ein 2,5-l-V6 Einzug. Selbstverständlich mit dem namensgebenden doppelten Turbolader. War ein solcher Püsterich damals schon beachtlich, beförderten gleich zweie nebst den drei Ventilen pro Zylinder den Sportwagen in den Technik-Olymp. Die hintere Einzelradaufhängung war an Maserati Spyder und Co. Ehrensache, immerhin mussten sich die maximal 440 cm langen Flitzer ja gekonnt durch flott genommene Kurven wuseln – vor allem die dachlosen Varianten.

Kinderreich – der Maserati Biturbo

Den Maserati Biturbo generell als technisch überlegen zu bezeichnen, ist angesichts der anfangs verbauten Register-Vergaser völlig unzulässig. Mit ihm soffen das Maserati Coupe und seine Derivate über Maß und litten unter Unzuverlässigkeit. Abhilfe leistete ab 1986 die elektronische Einspritzung, die allerdings klanglich einiges missen ließ. Aufgrund dessen, dass die Werkstattaufenthalte signifikant zurückgingen, war es jedoch der richtige Weg: Das Maserati Coupe wurde als „Biturbo“ bis 1992 gebaut, die Limousine wie auch der Maserati Spyder bis 1994. Die bis 1997 produzierten Maserati Biturbo-Ableitungen namens Ghibli II, Karif und Shamal bezeugten das große Potential der Konstruktion nachhaltig.

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