Der NSU Prinz 4 war durch sein geringes Gewicht von 590 kg erstaunlich fahraktiv. Was dem NSU Prinz jedoch schadete, war grundsätzlich das lange Festhalten am Heckmotor.
Der NSU Prinz 4 löste ab 1961 mit seiner moderneren, sachlicheren Karosserie seine drei Vorgänger ab. Jene NSU Prinz-Modelle entsprechen eher dem Pontonlook der frühen 50er Jahre, während der Prinz 4 an den – zumindest optisch – fortschrittliche Chevrolet Corvair angelehnt war. Dies wird vor allem an der verchromten Gürtellinie mit ihrer einschneidenden Wirkung sichtbar. Wie dieser hatte auch der Prinz 4 einen luftgekühlten Motor, allerdings mit zwei Zylindern anstelle von sechsen. Da er wie auch der Corvair als VW Käfer-Gegner fungieren sollte natürlich auch luftgekühlt.
Wer damals einen NSU Prinz kaufen wollte, traf keine schlechte Wahl, wie das britische Magazin „Autocar“ 1962 bescheinigte: Der Prinz 4 böte zwar an nichts mehr als die Mitbewerber in seiner Klasse, ließe allerdings auch nichts missen. Der 598 ccm große Paralleltwin mit 30 PS sorgte für die Höchstgeschwindigkeit von 113 km/h und eine Beschleunigung von rund 36 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Gratis dazu hatte der NSU Prinz stets Extratraktion, die der im Heck verbaute Motor durch sein Gewicht auf die angetriebene Hinterachse erzeugte.
Die Schlinge um den NSU Prinz zog sich zu, als Volkswagen 1969 den Neckarsulmer Hersteller erwarb und mit der zuvor aufgekauften Auto Union zusammenschloss, um die profitablere Audi-Produktion voranzutreiben. Der rund 351 cm lange und 149 cm breite NSU Prinz 4 wurde schließlich im Jahr 1973 eingestellt. Als sein Nachfolger gelten Audi 50 und VW Polo – immerhin mit wassergekühltem Vierzylinder, dafür mit Frontantrieb.
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