Der Lotus Elite gehört zu den Sportwagen, die man vielleicht einmal im Leben sieht – und dann ob ihrer skurrilen Einzigartigkeit nie wieder vergisst. Das gilt zumindest für zwote Auflage vom Lotus Auto.
Als der Lotus Elite 1974 vorgestellt wurde, klappten die Unterkiefer erst einmal runter und blieben dort auch längere Zeit. Was sollte man denn auch seinen Freunden und Verwandten erzählen? Vielleicht: „Ich habe dieses neue Lotus Auto gesehen und es sieht ein bisschen aus wie…“ Tja, wonach sieht die vierrädrige Elite aus? Colin Chapman, der Gründer von Lotus Cars, hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet. Die C-Säule erinnert an den kaum weniger auffälligen AMC Gremlin, doch das viersitzige Frontmotorkonzept des Kombi-Coupes kannte eigentlich nur ein Vorbild – den unglaublichen, den legendären Lamborghini Espada.
Dass der Lotus Elite preislich drei Ligen unter dem Lambo spielte – umso besser, so konnten sich ihn sportlich bedachte und finanziell solide ausgestattete Mittelständler gut leisten. Anstelle eines stets durstigen italienischen V12 fanden die Käufer in ihrem familienfreundlichen Lotus Auto einen Vierzylinder vor. Dieser Lotus Motor 907 war eine Eigenentwicklung und nicht wie zuvor oder heutzutage von Fremdfirmen wie Renault oder Toyota stammten. Aus zwei Litern Hubraum schöpfte das 16V-Alutriebwerk mit fortschrittlichem DOHC-Ventiltrieb sehr agile 160 PS und 190 Nm – eine sehr beachtliche Literleistung.
Der Lotus Elite wog mit der markentypischen GFK-Karosserie leer gerade mal 1050 kg. Da waren auch die hinteren Trommelbremsen noch vertretbar. Wer das Fünfganggetriebe gut beherrschte, hatte den Keil in weniger als acht Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 gebracht und konnte etwas über 200 Sachen Spitze erzielen. Derweil konnten die Insassen im 448 cm langen und 121 cm hohen Lotus Auto das von keinem geringeren als Giorgietto Giugiaro entworfene Interieur genießen. Das wollten übrigens viele: Bis zur Einstellung 1982 liefen rund 3000 dieser Lotus Automobile vom Band.
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