In den luxus-orientierten 70ern war der Thunderbird ein gefragtes Auto – vor allem ab 1977, als der Ford Thunderbird zum Schnäppchen avancierte.
Der Thunderbird hatte eine wechselvolle Geschichte hinter sich: War der T-Bird zu seinem erschien 1955 ehr noch ein sportliches Auto, so entwickelte er sich in den 60er, als Mustang, Fairlane und Torino für die dynamisch orientierte Kundschaft da waren, zu einem behäbigen Personal Luxury Coupe – manchmal sogar viertürig! Den Höhepunkt hatte der Ford Thunderbird 1972 erreicht, als er einen Billig-Abklatsch des riesenhaften Lincoln Continental Mk IV darstellte. Doch die Yacht auf Rädern war nach der ersten Ölkrise angezählt, etwas Kleineres musste her.
Der neue Thunderbird, den die Ford Händler ab 1977 anboten, basierte auf dem Chassis des Midsize-Cars LTD II und war 25 cm kürzer sowie satte 400 kg leichter. Da der Preis zudem um 2.700 Dollar gesenkt wurde – etwa ein Drittel des Vorgängers – wollten unfassbar vielen Kunden diesen Ford Thunderbird kaufen: In drei Jahren fand der Downsizing T-Bird rund 965.000 Kunden, was Rekordverkäufe darstellte. Denn aufgrund des erheblich geringeren Gewichts gab es V8-Motoren zwischen 4,9 und 6,6 Liter Hubraum, die freilich um einiges sparsamer als die alten Big Blocks mit mindestens 7,0 Litern Verdrängung waren.
Ein Ford Thunderbird Cabrio wurde 1977 nicht wieder eingeführt – für offene Autos herrschten ohnehin gerade schlechte Zeiten, da mussten sich die Kunden bis 2002 gedulden. Optisch griff der neue T-Bird die Designkniffe des Vorgängers auf: Hidden Headlights, hochstehender Grill und die nicht wegzudenkenden Opera Windows gab es weiterhin, das ultraschwammige Komfort-Fahrwerk nebst überschaubarer Performance ebenfalls. So konnte die aufstrebende Kundschaft gemütlich in die Disco schaukeln und sich am vordergründigen Luxus des Thunderbird erfreuen, den ihnen der Rolls Royce für Arme bot.
Werbung