Wer sich in den 60ern einen DKW Monza kaufen wollte, tat gut daran, seine Nachbarn vorher zu informieren: Der Zweitakter weckte bei dynamischer Behandlung und etwas Frisierarbeit zuverlässig die ganze Straße.
Schon wieder ein Monza auf autosvongestern.de! Nach den Modellen von Opel und Chevy stellen heute den DKW Monza vor. Basierend auf der DKW 3=6 Limosuine, unterschied sich das Neckarsulmer Produkt in zwei Punkten deutlich von seinen GM-Namensgenossen: Der DKW Monza machte als einziger dem Namen der italienischen Grand-Prix-Piste alle Ehre und hatte zudem einen bläulich qualmenden Zweitakter. 1956 bewegten zwei Deutsche und zwei Schweizer abwechselnd einen Monza um das gleichnamige Motodrom − 72 Stunden lang ohne eine Pause. Mit einem Durchschnitt von 140 km/h stellte das Team fünf Weltrekorde auf.
Die sportliche Karosserie des DKW Monza wurde nach zahlreichen Siegen der DKW 3=6 Sonderklasse in den Jahren von 1954 und 1955 im europäischen Tourenwagen- und Rallyesport von den beiden zwei Rennfahrern Günther Ahrens und Albrecht W. Mantzel entwickelt. Grundsätzlich baute der Rekordrenner auf dem Serienchassis des DKW 3=6 auf. Die GFK-Coupe-Haut wies allerdings einen niedrigeren Luftwiderstand als die herkömmliche Limousine auf und machte den Monza auf diese Weise rasanter als die regulären DKW.
Wie alle zeitgenössischen DKW hatte der Monza einen massiven Rahmen, brachte aber bei 400 cm Länge, 161 cm Breite und 135 cm Höhe nur 780 Kilogramm auf die Waage, 115 weniger als die 3=6-Limousine. Deren 40 PS starker 99 Kubik-Dreizylinder bewältigte den Spurt von 0 auf 100 km/h in 31 Sekunden und war für 125 Sachen Spitze gut. Im DKW Monza lagen mit dem gleichen Triebwerk 140 km/h an, während sich der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h auf 20 Sekunden verkürzte. Die kompletten Fahrzeuge wurden von 1956 bis 58 in Kleinserie bei verschiedenen Firmen in Baden-Württemberg montiert, danach lieferte Auto Union kein Chassis mehr zu.
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