King Midget – der Zwergenkönig erfordert handwerkliches Geschick

Ein Auto selber bauen? Der King Midget wurde zwischen 1946 und 1970 von der Midget Motors Corporation in Athens, Ohio, produziert – zusammensetzen mussten ihn die Kunden.

Der King Midget stellt ein sehr kleines Kitcar dar. Über eine Einstufen-Automatik aus eigener Herstellung wurde lediglich ein Hinterrad angetrieben, was ein Differential überflüssig machte. Zahlreiche Kniffe aus der Luftfahrt sorgten für ein geringes Gewicht. Die erste Generation wurde nur als Bausatz angeboten. Die Bauanleitung, das Fahrwerk, die Achsen, die Lenkung und die Federung gab es für 270 US$. Die Karosserieteile waren anhand mitgelieferter Schablonen zuzuschneiden, was zum planen, geländewagen-artigen Look führte. Im Laufe des Jahres 1951 war dieses Modell 1 auch fahrbereit montiert mit einem 6 PS starken Einzylindermotor erhältlich.

Das Kitcar glänzt mit niedrigsten Betriebskosten

1951 wurde das King Midget Modell 2, ein zweisitziger Roadster, entworfen. Den als Kitcar oder fertig montiert erhältlichen Wagen befeuerte abermals ein seitengesteuerten Wisconsin-Einzylinder, der aus 377 ccm eine Leistung von 7,5 PS schöpfte. Der Radstand lag bei 1829 mm, 203 mm weniger als beim billigsten Crosley mit Vierzylinder-Motor. Die Gesamtlänge betrug nur 2591 mm. Das King Midget Modell 2 stellte immer noch ein spartanisches Auto ohne Tachometer und Rückwärtsgang dar. Andererseits war es war leicht und spritzig und für gerade einmal 500 US$ zu bekommen. 1955 erhielt das Modell 2 per Modellpflege mehr Komfort. Es wurde bis 1957 vertrieben und kostete weniger als 550 US$.

King Midget scheitert an neuen Sicherheitsbestimmungen

Im Vergleich zum King Midget dazu kostete ein 1952er Crosley CD als fertig montierte Limousine 943 US$, als Kombi 1002 US$. 1957 wurde das Modell 3 eingeführt. Mit einem neuen Fahrgestell mit 1.943 mm Radstand und einer Gesamtlänge von 2.972 mm war es immer noch kleiner als ein Crosley. Nummer drei verfügte über vier hydraulische Bremsen und einem 9,2 PS starken Motor. 1958 kostete dieser Wagen 900 US$. Den erheblich größeren Rambler American – Crosley hatte inzwischen das Handtuch geworfen – gab es ab 1.775 US$. 1970 führten strengere Sicherheitsvorschriften zur Produktionseinstellung. Es waren rund 5000 Exemplare entstanden.

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