AC Cobra – Shelby’s Schlangengrube

Es war DAS Auto der 60er Jahre: Hühnerzüchter und Hobby-Racer Carroll Shelby stopfte V8-Motoren von Ford in den kleinen AC Ace. Ergebnis: Riesenmotor + leichtes Auto = echte Granate.

1962 gab es die AC Cobra 289 mit einem 4,7 Liter-Triebwerk. Da ging schon was auf der Rennpiste. Doch wild wurde es, als Shelby den Sportwagen verbreiterte, Aufhängung sowie Rahmen verstärkte und das 427 Kubikzoll-Aggregat hineinzwängte. Damit hatte die Cobra 427 sieben Liter Hubraum, über 400 PS und etwa 640 Nm Drehmoment. Später ersetzte der geringfügig schwächere Ford 428 V8 den 427 Side Oiler. Wer das „Toploader“ genannte Viergangetriebe geschickt schaltete, prügelte den knapp 1.050 Kilogramm leichten Roadster in unter 5 Sekunden auf 100. Über 240 Spitze waren in der Shelby Cobra immer drin, die abgespeckten und noch stärken Rennversionen kratzten an der 300 k/hm Schallmauer.

Cobra 427 – Männerauto vom feinsten

Die AC Cobra, wegen der Motorenherkunft auch als Ford Cobra bekannt, nutze viele Fremdteile. So sind die rundum verbauten Scheibenbremsen und das Salisbury-Differential an der AC Cobra Parts, die von Jaguar stammten. Im Gegensatz zum Hauptkonkurrenten, der Chevrolet Corvette, hatte der aggressive Anglo-Amerikaner Schraubenfedern. Ihr war hingegen wirtschaftlicher Erfolg beschieden – die Cobra war zu teuer oder zu spartanisch. Die böseste Ausbaustufe „Super Snake“ hatte dank zweier Paxton-Kompressoren 800 PS und ließ gallonenweise Benzin in Reifenqualm und Abgas aufgehen. Letzeteres wird typischerweise durch fette Sidepipes entsorgt, die für den gewaltigen AC Cobra Sound sorgen.

Kit Cars statt Cobra-Original kaufen

Ein Cobra-Original zu erwerben, erfordert inzwischen sechs bis siebenstellige Summen. Shelbys persönliches Exemplar brachte gar fünf Mio. Dollar. Der Drang, das einzig wahre Männerauto zu fahren, brachte viele Kit Cars zustande. Sie nutzen wie die von Firmen oft sinnvoller abgestimmten Replicas Chevrolet-Motoren, Ford V8 sind ebenfalls beleibt. Mopar-Blöcke kommen indes nur selten vor. Eine Cobra Replica sollte jedoch keine zu modernen Teile besitzen, das es sonst beim TÜV Schwierigkeiten mit der H-Zulassung geben kann. Die Granate ist zudem das Auto, das am meisten nachgebaut wurde. Billig sind nur die schwach motorisierten. Die Cobra 427 – ein absolutes Must Have!

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