Was? Aber ja, unter diesen Gesichtspunkten schickte Alejandro de Tomaso seinen Pantera ab 1970 in die Arena. Lamborghini und Ferrari zeigten sich indes unbeeindruckt, hatten sie doch gerade Iso Rivolta in ihre Schranken verwiesen.
Wie Iso vertraute De Tomaso beim Pantera auf die amerikanische Kraft aus acht Töpfen, hier in Form des Ford 351 V8. Der 5,8-l-Motor brachte es in den Staaten, in die er über Mercury-Lincoln-Autohändler vertrieben wurde, anfangs auf bis zu 330 PS. Ab 1973 sank die Leistung dank neuer Abgasgesetze und Messungsmethoden auf 266 Pferde. Das selbsttragende Mittelmotor-Coupe stach ferner durch seine für damaligen Verhältnisse monströsen 285er-Hinterreifen hervor, die traktionsgünstig 57 Prozent des Fahrzeuggewichtes von maximal 1,6 t aufnahmen. Sein Temperament von 6,7 Sekunden auf 100 sowie 256 km/h Spitze zügelten Scheibenbremsen. Im Mittel kostete der Spaß gut 20 l Super – unpraktisch zu Zeiten der Ölkrise. Trotzdessen faszinirend, wie die AMS befand.
In Europa war der De Tomaso Pantera in verschiedenen Ausführen zu haben, die mal mehr, mal weniger Spoiler trugen. So gab es etwa den De Tomaso Pantera GTS mit 350 PS, den seltenen De Tomaso Pantera GT4 mit 500 Trabern und den De Tomaso Pantera GT5. Alle nutzten den gleichen Block, dem Motor-Tuning zu mehr Leistung verhalf. Im Jahr 1990 entschied sich De Tomaso, dem Pantera den kleineren Ford 302 V8 zu verpassen, der den Sportwagen trotz weniger Leistung, aber besserer Aerodynamik auf 270 Sachen antrieb. Die Produktion endete schließlich 1993 – ein langer Zeitraum für einen immer wieder veränderten Flitzer. Die anderen Produkte des Wahl-Italiniers, der De Tomaso Mangusta, der Vallelunga oder die De Tomaso Longchamp und Deauville verkauften sich weit weniger gut wurden auch nicht derart lange gebaut.
Als italienischer Schlendrian gepaart mit amerikanischer (Nach-) Lässigkeit den King zur Weißglut brachte, griff der Autonarr Elvis Presley statt zur Klampfe zum Revolver und feuerte seinem startunwilligen Sportwagen zielsicher in die Kommandozentrale, sprich in Lenkrad und Armaturenbrett. Auch Vertriebspartner Ford war mit der Verabeitung alles andere als zufrieden und strich 1975 die Unterstützung des bis dahin etwa 6.400 mal gebauten Italoamerikaners. Danach brachte de Tomaso den wilden und ungestümen Pantera in homöopathischen Dosen von unter 50 pro Jahr; insgesamt sollen 7260 Exemplare gebaut worden sein.