Mit dem Duesenberg Model J brachten die deutschstämmigen Auswanderer Fred und August Duesenberg die amerikanische Antwort auf Rolls Royce und Bentley. Hohe Preise und richtig viel Dampf machten den Veyron der Zwischenkriegszeit zur absoluten Ikone.
Duesenberg-Veyron? Mit einem Preis von mindestens 8.500 US $ für das Chassis und bis zu 25.000 Dollar für ein Chassis mit handgefertigter Karosserie käme der Duesenberg J heute inflationsbereinigt auf gut 1,5 Mio. Dollar. Dafür war das Model J äußerst exklusiv – genügend Geld reichte nicht aus; wer den Brüdern nicht gefiel, bekam keinen. Der Nobel-Hobel mit dem typischerweise 3,60 oder 3,90 m langen Radstand wog je nach Karossier 2,5 bis drei Tonnen und schaffte dennoch den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort.
Nach dem unter Eigenregie gefertigten Model A wurde der Model J zwischen 1929 und 1937 unter Herrschaft von Errett Cord gefertigt, der das 1913 gegründete Unternehmen wegen finanzieller Probleme 1926 übernahm.
Der auch als Duesenberg SJ bekannte J mit Kompressor-Aufladung kannte keine Gegner. Der Sportwagen donnerte in acht Sekunden auf 96 km/h und war in 17 Sekunden auf 160. Dank damals unfassbarer wie konkurrenzloser 320 PS lag die Höchstgeschwindigkeit bei bis zu 243 km/h. Der 6,9-l-Reihenachtzylinder war mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und Vierventil-Technik seiner Zeit weit voraus; lediglich das unsynchronisierte Dreigang-Getriebe war ab Mitte der 30er überholt. Ohne Zwangsbeatmung waren drückten immer noch satte 265 Pferde voran und sicherten dem Düsenjäger eine ständige Pole Position.
Auch das Böse war immer und überall, gerade zur Zeit der großen Depression: Findige Gangster nutzen den Duesi, um nach Banküberfällen einen uneinholbaren Fluchtwagen zu haben. Fred und August waren darüber alles andere als begeistert und fürchteten um den glänzenden Ruf ihrer Firma.
Hollywood hatte die Stars und Dusenberg die entsprechenden Autos. Während Klatschblätter in Europa noch über Königshäuser und Bentley berichteten, hatten die Staaten ihre eigenen Ikonen. Das gute wie dynamische Image währte lange, sodass auch nach der Pleite des Auburn-Cord-Duesenberg-Konzerns Revivals geplant wurden, die allerdings allesamt glücklos endeten.
Das Virgil-Exner-Design für den 1966er Duesenberg bereicherte wenig später als Stutz Blackhawk auf einem Pontiac Grand Prix-Rahmen das Straßenbild. Dass der Glanz, der dem Model J völlig zurecht anhaftete, um nichts geringer geworden ist, zeigen Ergebnisse der jüngsten Oldtimer-Auktionen: Unter siebenstelligen Höchstgeboten wechselte kein Duesenberg Model J den Besitzer .