Der Alpine A310 begeisterte vor allem durch schmissiges Design. Doch den Porsche Rivalen konnte der A310 Renault nicht wie erhofft bringen.
Im Alpine A310 sorgte wie in seinem Rallye-erprobten Vorgänger A110 ein Heckmotor für Vortrieb. Doch im Gegensatz zum leichten A110 brachte der A310 Renault keine Lorbeeren für herausragende Performance ein: Im ab 1971 produzierten Renault Alpine A310 steckten zunächst ebenfalls Vierzylinder (110 bis 124 PS), die jedoch mit dem nun mindestens 840 kg betragenden Gesamtgewicht Probleme hatten; der Alpine A110 wog lediglich zwischen 600 und 700 kg. Als ab 1976 der mit Peugeot und Volvo zusammen entwickelte PRV-V6 Einzug hielt, war zumindest erheblich mehr Drehmoment – 204 Nm – vorhanden.
Doch im Alpine A310 erwies sich die Gemeinschaftsentwicklung, die eigentlich ein V8 hätte werden sollen, als schwer, wenig kultiviert und dazu durstig. Immerhin stimmte die Traktion, aber für ungeübte Fahrer mit Frontmotorerfahrung waren Ausflüge ins Straßenbegleitgrün vorprogrammiert. Mit 150 PS war der Spurt von 0 auf 100 km/h in 7,8 Sekunden absolviert, und die Höchstgeschwindigkeit betrug immerhin 225 km/h. Damit ließ sich 1977 die französische Rallye-Meisterschaft gewinnen, aber das Ziel des Renault Alpine A310, einen ernsthaften Konkurrenten zum Porsche 911 zu kreieren, wurde mit insgesamt 9.276 Sechszylindermodellen nicht erreicht.
Was dem Alpine A310 beim Leichtbau half, stellt sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt als sein größtes Manko dar: Die GFK-Karosserie. Als in Dritt- und Vierthand wenig pflegliche Besitzer ihren Renault Alpine A310 zerknautschten, war selten Geld für eine fachmännische Reparatur dar, weswegen das bis 1984 gebaute Coupe oft in zweifelhaftem Zustand angeboten wird. Für einen guten und empfehlenswerteren Alpine A310 V6 sind rund 20.000 Euro fällig. Da auch die Renault Teile für die Innenausstattung rar sind, ist der teurere A310 auch meist die bessere Wahl.
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