„Baut eine Kreuzung zwischen einem Ferrari und einem Rolls Royce!“ – so soll der Auftrags von General Motors‘ Designer-Ikone Bill Mitchell gelautet haben. Er wollte dem erfolgreichen Ford Thunderbird etwas nie da gewesenes entgegensetzen.
Dass Buick innerhalb der GM-Hierarchie den Riviera baute, war indes eher Zufall; die anderen Divisionen Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile und Cadillac waren desinteressiert oder ausgelastet. Buick hatte jedoch Kapazitäten, das richtige Image und fallende Verkaufszahlen abzuwenden. Also wurde der Buick Riviera 1963– ein kleineres 2-Door-Hardtop Coupe – mit dem Tri-Shield-Emblem gebaut und traf sofort voll ins schwarze. Der 1965 Buick Riviera bekam noch einen den stärken Buick GS V8-Motor mit 6,9 l Hubraum. Die 1966 bis 1970 Buick Riviera wuchsen stark und wiesen eine rundere Gestaltung mit einer Art Fließheck auf. Beide Baureihen verkauften sich prächtig und zementierten den Ruf von Buicks Personal Luxury Coupe.
Der 1971 Buick Riviera Boattail sorgte für Furore – Bill Mitchell hatte das Bootsheck seiner geliebten Chevrolet Corvette C2 für die dritte Riviera-Generation dramatisch angepasst und vergrößert, hinzu kamen eine dynamische Seitenlinie und eine sportlich schräge Front. Den Kunden war das jedoch zu wild, die Verkäufe fielen leicht auf 101.618 Einheiten. Zudem hatte der Hecktriebler den riesigen 455 cui V8 mit anfangs noch max. 330 PS, die dann den Abgasgesetzen zum Opfer fielen. Die umfangreichen Luxusausstattung beinhaltetet neben allen erdenklichen Elektro-Hilfen auch den ABS-Vorläufer Max Trac, Automatik sowieso. Das Modelljahr 1973 forderte die Verwässerung der teuer zu reparierenden spitzen Karosserie-Enden und brachte dicke Gummiklötze für sie Stoßstangen mit sich.
Die Nachfolge-Generation des Riviera von Modelljahr 1974 bis 1976 langweilte die Kunden mit einem Boattail-Abklatsch, B-Säule und lahmen Motoren – in drei Jahren wurden lediglich 54.741 Exemplare hegrstellt. Im Zuge des Downsizing kamen danach kleinere Coupes, ab MJ 1979 gar mit Frontantrieb. Die letzen Baureihen des einstmals dramatischen Fahrzuegs waren schlicht zu unglamourös und uninspiriert, um den Niedergang der Coupes und nun auch Cabrios trotz eines zwischenzeitlichen Hochs aufhalten zu können. Auch das 2008 vorgestellte Buick Riviera Concept knüpfte nicht an Glanz und Gloria vergangener Tage an.
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