Klassiker mit Rover V8 – der P6

Der Rover V8 beflügelt heute noch Fantasien gestandener Automobilisten. Im Rover P6 ist er ganz besonders reizvoll verpackt.

Klar, der Rover V8 im P6 ist eine modifizierte Buick Konstruktion – aber er machte den Rover P6 erst zum Performer. Außerdem war das Fahrwerk des Rover 2000 – ein P6 mit Zwoliter-Reihenvierer dank hinter De-Dion-Achse, vorderer Einzelradaufhängung mit Kraftumlenkung und Scheibenbremsen rundum – dem Kraftpaket durchaus gewachsen. Der P6 wurde im Oktober 1963 eingeführt, eine Woche vor seinem Hauptkonkurrenten Triumph 2000 und sogleich zum „Car of the Year 1964“ gekürt. Da verlief der V8-Einzug im Jahr 1968 ganz unter dem Motto „Gutes kann noch besser werden“. Das bei vielen Fahrzeugen auf dem Kofferraumdeckel aus Aluminium angebrachte Reserverad hatte seinen Grund in der im Gepäckabteil platzierten Batterie – für sie ließ der Rover 3500 V8 im Motorraum keinen Platz.

Rover V8 bietet herausragende Fahrleistungen

Der Rover V8 leistete als 3500 V8 mit Dreistufenautomatik bis 1973 144 PS, danach bis zur Produktionseinstellung derer 143. Mit Viergangschaltung im Rover 3500 S lagen ab 1973 ebensoviel an, von 1971 bis ’73 waren es 150. Damit war der Rover P6 einer der schnellsten Wagen seiner Klasse auf dem heimischen Markt – in 10,6 Sekunden flitzte er von 0 auf 100 lm/h, 184 waren Spitze. Lediglich der Jaguar 340 bot noch mehr, war aber ein Auslaufmodell. Qualitativ vermochte der große Rover indes nicht zu überzeugen – 1974 wurde er von der British Automobile Association zum „Worst New Car in England“ gewählt. Nicht nur die allgemeine Rostanfälligkeit, sondern speziell mechanische Schwächen und Schlendrian in der Verarbeitung trugen dazu bei.

Rover P6 – and the Loser is…

Damit mussten die 81.056 Kunden – Nummer 81.057 ging direkt ins Werksmuseum – des Rover P6 wohl oder übel leben. Nicht arrangieren mit den häufigen Ausfällen wollte sich das Produktionsteam der wunderbaren zeitgenössischen Krimiserie „Die Profis“: Nach der ersten Staffel war man von den British Leyland-Produkten so angesäuert, dass fortan auf Ford Autos gesetzt wurde. Rover V8 Kraft fiel in der Folge Ford V6 und RS 2000 zum Opfer.
Traurige Berühmtheit erlangte der Rover P6 ferner am 13. September 1982, als die monegassische Prinzessin Gracia Patricia mit ihm über die Straßenbegrenzung in den Tod fuhr. Ihre Tochter Stéphanie überlebte schwer verletzt.

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