Kein Wolf, sondern ein VW T3, auch bekannt als Bulli, trägt passend zur Winterzeit einen Schafspelz – allerdings in gesponnenener und gestrickter Form. Der sogenannte Strickbulli kann noch bis Ende März im AutoMuseum Volkswagen bestaunt werden.
Der Strick-Bulli erfreut sich eines wollenen Kleides, das von der Karosserie bis hin zu den Scheinwerfern Maßgestrickt ist. Die Idee hatten Angehörige von Volkswagen Nutzfahrzeuge, die zusammen ihren Urlaub in Thailand verbrachten. Dort entdeckten sie einen historischen VW Bulli mit Strickgewand und befanden das Konzept reif für eine Neuauflage. Die Aufgabe erwies sich als schwieriger, als die Herren sich das ausgemalt hatten, und so sprangen kundige Damenhände aus Deutschland und Übersee zur Rettung der VW T3-Einkleidung ein.
Der Pulli für den Bulli wurde in 2500 Arbeitsstunden aus gut 250 Kilometern Wolle mit einem Gewicht von 50 Kilogramm gefertigt. Das Resultat muss sich nicht verstecken: Das kunterbunte Kleid für den VW Bus ist ein echter Hingucker. Böse Zungen mögen an dieser Stelle Hippie-Witze reißen, doch war die Blütezeit langhaariger Haschrauchender und Blumenkinder deutlich vor Erscheinen des T3. Dieses stereotype Klientel mobilisierten eher der Urbulli T1 oder sein Nachfolger T2.
Der VW T3 lösten den T2 1979 ab. Zunächst war auch er nur mit luftgekühlten Benziner verfügbar, ab 1981 zog bei Volkswagen auch hier der Fortschritt ein und bescherte VW Transporter, Multivan und Co. wassergekühlte Diesel- und später auch Benzinmotoren. Diese Bulli-Modelle sind an einem zweiten Kühlergrill über der Frontstoßstange zu erkennen. Der rot lackierte VW Oldtimer mit dem Wollpullover ist also ein echter Veteran und von seinem Altern in jedem Fall alt genug fürs H-Kennzeichen – ob der TÜV-Prüfer den Pulli anerkennt, wird sich vor Ort zeigen…
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