Als BMW 1986 die zweite Baureihe des BMW 7er präsentiert, war die Fachwelt entzückt. Dennoch war weithin bekannt, dass der BMW 750i als eigentliches Prachtstück noch zu folgen hatte.
Der BMW 750i war die erste Luxuslimousine mit V12-Motor, wie sie in Deutschland nach dem Krieg gebaut wurde. Wild wurde die Leistung des künftigen Topaggregats der BMW 7er-Reihe spekuliert. Ein Gerüchte besagte: „Der Hauch von Exklusivität und Flair wird von BMW-Leuten gepflegt. Sie bemühen sich derzeit bei den Zulassungsbehörden, die Leistungsangabe nicht in Zahlen bekannt geben zu müssen. Sie sollte durch den Hinweis ersetzt werden, dass der Motor genüge, das Auto angemessen zu bewegen.“ Ähnliches kannte man von Rollys-Royce. Wer hätte gedacht, dass die Briten Jahre später unter bayerischer Herrschaft stünden?
Die Erwartungen waren beachtlich, angespornt von einigen technischen Features, die BMW schon zuvor preisgab. „Künftighin wollen sich die Münchner an Praktiken aus dem Flugzeugbau anlehnen: Das Zwölfzylindermodell des 7er BMW, im Juni 1987 auf dem Markt erwartet, soll wie bei Flugzeugen die meisten Systeme in doppelter Ausführung haben,“ schrieb ein Nachrichtenblatt im September 1986. „Das Triebwerk besitzt sogar zwei Lambdasonden und würde, bei einem Ausfall der Hälfte seiner Kapazität, sogar mit sechs Zylindern noch über 200 fahren.“ Schließlich, sagte damalige BMW Entwicklungschef zum 750i: „haben wir die Ingenieure nicht gehindert, alles reinzutun, was gut und teuer ist.“
Im Februar 1987 beendete BMW alle Vermutungen und gab die technischen Daten zum V12 des BMW 750i kund, der im März auf dem Autosalon Genf debütierte. 300 PS und 450 Nm Drehmoment schöpfte das komplett neu entwickelte Triebwerk aus fünf Litern Hubraum. Laufkultur und Geräuschverhalten setzen ebenso neue Maßstäbe in der Motorentechnik wie der Verbrauch des 250 km/h schnellen BMW 7er-Topmodells. Erreicht wurden diese Ziele im 750i durch Einsatz modernster Technologien und durch konsequente Realisierung pfiffiger Ideen. Kurzum: Der Zwölfzylinder vom BMW Youngtimer war mit der Prämisse entstanden, der automobilen Spitzenklasse ein zukunftsweisendes Triebwerk zu bieten.
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