Warum einen VW Corrado kaufen, der ein 2.0-l-Sauger hat? Da gab es doch zwei wesentlich heißere Versionen. Hier ein kurzer Überblick über den mit 97.521 hergestellten Fahrzeuge in acht Jahren eher wenig gefragten Flitzer.
Als der VW Corrado 1988 die Nachfolge des VW Scirocco antrat, brachen für den Coupe-Markt schlechte Zeiten an – bodenständige Sportcoupes wurden immer weniger gefragt. Das galt aber nicht nur für den Corrado, auch Toyota Celica, Opel Calibra und Ford Probe waren bald von diesem Wandel betroffen. An mangelnder Leistung der Motoren konnte es jedenfalls nicht liegen, mit Corrado G60 und Corrado VR6 hatten die Wolfsburger zwei echte Kraftprotze im Angebot, die in der VW Corrado Tuning-Szene gern als Basis für noch potenterer Umbauten genutzt werden.
Im Corrado G60 sorgt ein vom G60-Lader aufgepusteter 1.8-l-Vierzylinder für satten Antritt – mithilfe von 225 Nm Drehmoment beschleunigt er diesen von 1988 bis 1993 gebauten VW Youngtimer in 8,5 Sekunden von 0 auf 100km/h. Sein Spitzentempo erreicht der 160 PS starke VW Corrado G60 erst bei 225 Sachen, was seinerzeit mehr als ordentlich war. Die Digifant-Einspritzung ließ sich das mindestens 9,1 Liter Superbenzin kosten, was für diese aggressiv mit den Vorderrädern scharrende VW-Corrado-Version völlig angemessen war.
Der Corrado VR6 erwies sich als noch potenter – der 2,9-l-Saugmotor leistete 190 PS und schob das 235 km/h schnelle VW Coupe mit 245 Nm in 6,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wie beim G60 sorgten auch beim VW Corrado VR6 vorn Scheibenbremsen mit 280 und hinten solche mit 226 mm Durchmesser und ABS für sichere und rasche Verzögerung. Mehr Leistung bedeutete beim 1210 kg schweren VW Corrado Topmodell, das zwischen 1991 und 1995 vom Band lief, auch mehr Durst: Mindestens 9,6 Liter ließ sich die Bosch Motronic schmecken.
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