Mit dem Fuego entfachte Renault 1980 neues Feuer im eigenen Coupe-Segment: Der Fuego (spanisch: Feuer) ersetzte die in die Jahre gekommenen Renault 15 und Renault 17.
Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass das Coupe Fuego ein Kind der 80er-Jahre ist: Mattgraues, unlackiertes Plastik allerorten, besonders Frontschürze mit integriertem Spoiler, Heckstoßstange und die gerippten Leisten an Front- und Heckpartie zeugen vom Zeitgeschmack. Dazwischen viel Glas, die großen Fensterflächen und die sanft abfallende kuppelartige Heckklappe sorgen für guten Durchblick. Lediglich die breiten C-Säulen trüben die Aussicht. Das Produktionsende in Frankreich 1987 nach 265.257 Fuego indiziert, dass Renault die Wünsche des Publikums durchaus bedienen konnte.
Das Topmodell im Erscheinungsjahr 1980 stellten die TX/GTX mit einem 1955 ccm großen Leichtmetallmotor dar, der mit vier Zylindern 110 PS auf die Vorderräder losließ. Ein manuelles Fünfganggetriebe verwaltete die Pferdeherde, für gewissen Luxus sorgten Zentralverriegelung, Servolenkung und elektrische Fensterheber. Eine bemerkenswerte Ausstattung des Fuego GTX ist die Scheinwerferwaschanlage, die die uneingeschränkte Leuchtkraft der eckigen Frontscheinwerfer sicherte und für den doch recht langweiligen Kühlergrill entschädigte. Bei „GTX“ klingelt was? Plymouth nutzte diese Bezeichnung für reichhaltig ausgestattete Sportwagen ab 1967. Wahrscheinlich machte die Kooperation der Konzernmutter Chrysler mit Renault diese Nomenklatur am Renault Fuego GTX möglich.
Um das Interesse am Fuego zu erhalten schob Renault 198 im damaligen, allgegenwärtigen Turbo-Wahn den Fuego Turbo nach. Aus 1565 ccm Hubraum, aufgeteilt auf vier Zylinder, resultierten dank Turbolader satte 132 PS, die von vier Scheibenbremsen nach Überwindung des Turbolochs sicher zum Stillstand gebracht werden konnten. Weitere Ausstattungsmerkmale am Renault Fuego Turbo zur Festigung seiner Spitzenstellung innerhalb des feurigen Portfolios waren ein Bordcomputer und elektrische Außenspiegel.
Das Interieur des Renault Fuego zeigt sich von ungeahnter Eckigkeit. Fast wunderlich erscheint es da, dass Renault dem Fuego gut ablesbare Rundistrumente und ein tatsächlich rundes Lenkrad zubilligte. In seinem Inneren begegnet des Volant allerdings wieder der vorherrschenden Linienführung: Pralltopf und Speichen sind wieder schön eckig. Kuschelweich gibt sich der hochflorige Teppich, der auch die Türverkleidungen ziert. Die Sitze sind dazu ganz stimmig sehr bequem ausgelegt, ein Tribut an das unerwartet harte Fahrwerk, das dem Fuego jedoch gut steht.
Zur besseren Ersatzteilversorgung und weil es einfach Spaß macht, unter Gleichgesinnten haben sich viele Fuego-Freunde in Clubs organisiert. Gemeinsame Ausfahrten im favorisierten Renault Fuego und Hilfe unter Schraubern gehören ebenso zum Programm wie der Besuch auch entfernter Fuego-Treffen. Kein Wunder, fährt man doch den Renault-Sportwagen, der als erster durch das „Goldene Lenkrad“ geehrt wurde.
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