Der Ford GT 40 war das Ergebnis gescheiterter Verhandlungen: Der cholerische Henry Ford II war nach den geplatzten Übernahme auf Enzo Ferrari so sauer, dass er den GT 40 bauen ließ.
Ziel des Ford GT 40 war einzig und allein, Ferrari im Rennsport fertigzumachen, bloßzustellen, der Lächerlichkeit preiszugeben. Und das gelang dem GT 40, dessen Name aus seiner Höhe von 40 Zoll bzw. einem Meter herrührt, nach einigen Startschwierigkeiten bestens: Der Small Block V8, der mit zentraler Nockenwelle und Stößelstangen im Vergleich zu den ingeniösen wie auch extrem komplexen V12 Triebwerken der Scuderia reichlich rustikal erschien, konnte zu seinem erscheinen im Jahr 1964 aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit nicht vollends begeistern. Doch das Potential des GT 40 wurde ersichtlich.
Als den Ford GT 40 im Jahr 1966 der wüste 427 cui Big Block V8 befeuerte, ging Old Henrys Plan auf: Beim prestigeträchtigen 24 Stunden Rennen von Le Mans fuhren die GT 40 den italienischen Erzfeind in Grund und Boden. Das Ford Coupe mit Mittelmotor gingen in den verschiedenen Versionen Mk I, Mk II und MkIV an den Start und konnten auch 1967, 68 und 69 alle anderen hinter sich lassen. Doch dann erwies sich das Konzept als überholt: Der deutsche Konkurrent aus Zuffenhausen hatte den Porsche 907 endlich soweit, dass er standfest – und ab sofort auf der Langstrecke DAS Auto war.
Der Ford GT 40 wurde in der Folgezeit jedoch nicht vergessen, was unter anderem diverse Kit Cars beweisen. 2005 bis 2007 vermarktete Ford den Nachfolger Ford GT – die Namensrechte am GT 40 waren mittlerweile verkauft. Der zwecks mehr Komfort 110 cm hohe Supersportwagen beherbergt einen 5,4 Liter großen Kompressor V8, der 550 PS und 774 Nm Drehmoment leistet. Im Retrocar, das in 3,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt und 330 km/h Spitze erreicht, tut wie zu Zeiten des Urahnen nur eine Nockenwelle Dienst. Reicht ja schließlich, und wer braucht schon 12 Zylinder?
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