Weggerostet, verschrottet, abgewrackt: Der Ford Orion der ersten Baureihe ist aus dem kollektiven Gedächtnis so gut wie völlig verschwunden. Gedenken wir dem 80ies-Modell.
Der Ford Orion wurde aus Zugzwang geboren: Natürlich konnte Ford nicht so einfach zusehen, wie Volkswagen dem Golf einen kastigen Kofferraum spendierte und das ganze dann Jetta nannte – immerhin waren die Ford-Kunden deutlich konservativer, aber in den frühen 80ern mit Uwe Bahnsens futuristischen Entwürfen konfrontiert. So wartete der Escort nicht nur mit Frontantrieb auf, was vermutlich noch akzeptiert worden wäre, sondern auch mit einem Schrägheck mit großer Heckklappe auf, was tatsächlich auch für Unmut sorgte.
Der Ford Orion feierte im Juli 1983 seine Markteinführung und entsprach bis zur B-Säule dem fünftürigen Ford Escort. Allerdings kam der Orion ohne das dritte Seitenfenster, seine Front trug einen anderen Kühlergrill und das charakteristische Stufenheck fiel außerdem einige Zentimeter länger aus. Da ursprünglich gedacht war, den Orion über dem Escort zu positionieren, war er nur mit 1,3- und 1,6-Liter-Motoren und ausschließlich in den Ausstattungslinien L, GL und als Sportversion mit dem 105 PS starken, aus dem Escort XR3i bekannten Einspritzmotor lieferbar.
Im Jahr 1986 wurde der Orion wie auch der Ford Escort einem Facelift unterzogen, das eine für bessere Aerodynamik heruntergezogene Motorhaube sowie neue Scheinwerfereinheiten, Rückleuchten und Blinker mit sich brachte. Zudem erhielt der Ford Orion verbesserte Türschlösser, ein optimiertes Fahrwerk, ein aufgefrischtes Interieur mit neuen Ausstattungen und wirksamerer Schalldämmung. Das reichte noch für weitere fünf Jahre, bis der Ford Youngtimer 1991 von einer komplett neuen Baureihe unter gleichem Namen abgelöst wurde.
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