Der Honda Prelude begeisterte alle, die sich keinen „richtigen“, europäischen Zweitürer leisten konnten. Heutzutage ist das Honda Coupe daher eine echte Rarität.
Den Honda Prelude ereilte tatsächlich ein äußerst prekäres Schicksal: Als das Honda Coupe 1978 das Licht der Welt erblicke und auch gleich nach Europa verschifft wurde, sollte es als prestigeträchtiges Fahrzeug etablierten Konkurrenten einige Käufer abspenstig machen. Ob das Dach nach der B-Säule deswegen dem Hardtop des Mercedes SL R107 derart ähnelte? Der hatte jedenfalls den Antrieb am rechten Fleck, während der von Civic und Accord abgeleitete Honda Oldtimer mit Frontantrieb langweilte. Einen ansonsten ziemlich luxuriösen Frontkratzer kann sich mit Ausnahme des Cadillac Eldorado auch heute kaum jemand vorstellen.
Der Honda Prelude konnte anderweitig jedoch überzeugen: Durchweg bescheinigten die Tester dem 409 cm langen – oder doch kurzen – und 164 cm breiten Honda Auto ein exzellentes Fahrverhalten. Was die Kunden hierzulande allerdings nicht scharenweise in die Autohäuser lockte – wo bitte war der repräsentative Wert, der Bling Factor, die Street Credibility? Einem Kleinwagen, der lediglich die Mobilität sichern soll, mag man die Abwesenheit jedweden Images noch verzeihen, nicht aber einem Prestige-Auto. Da hatte das Honda Coupe damals fast dieselben Schwierigkeiten wie Lexus heute. Oder vor 20 Jahren.
Dass der Honda Prelude Motor stets vier Zylinder aufwies, entsprach auch nicht unbedingt dem Anliegen, etwas Edles darstellen zu wollen. Doch mit 80 PS war der Sechzehnhunderter für 900 kg Leergewicht durchaus akzeptabel. Die späteren Generationen waren mit bis zu 200 PS und Allradantrieb ganz andere Kaliber und durchaus ernstzunehmende Sportwagen.
Dem Honda Prelude war insgesamt hoher Wertverlust beschieden, der ihn rasch in jugendliche Heizer-Hände führte. Dieses Bild prägt das Honda Coupe auch jetzt noch – Prelude Tuning war eben nur selten dezent und unaufdringlich.