Im Jaguar XJS konnten alternde Playboys Bikinimädchen reihenweise betören. Andere nutzen das Jaguar Coupe dazu, am Rennsport teilzunehmen.
Der Jaguar XJS V12 hatte dieselben Tugenden wie ein Eton-Absolvent: Das Jaguar XJS Coupe war geschwind, überzeugte mit guter Straßenlage und zeigte feinen Sportsgeist. Laut werden? Also bitte. Doch waren die Brennräume im Dutzend jene Jaguar XJS-Parts, die den Besitzer in Zeiten der Ölkrise – und auch sonst – in den Wahnsinn treiben konnten: Der Jaguar V12 Motor mit 5,3 l Hubraum und 287 PS soff wie ein Cockney kurz vor der Sperrstunde – 30 Liter waren kein Problem. Shocking: die breiten C-Säulen sorgten gar dafür, dass frühe Jaguar XJS die deutsche Zulassung nur per Einzelabnahme beim TÜV bekamen.
Dass der XJS Jaguar einen Nachfolger für den inzwischen alterschwachen E-Type bescheren sollte, nahm ihm keiner ab. Der Jaguar XJS galt als knapp 4,9 m langes Fahrzeug mit rund 1,8 t Leergewicht und serienmäßigem Automatikgetriebe ohnehin als luxuriöser GT. Was dem Jaguar XJ Coupe, einem bildschönen Zweitürer verwehrt blieb, hatte der XJ-S recht bald: Absatz im Autohaus. Das seit 1975 gebaute Jaguar Auto wurde im Zuge der zweiten Energiekrise im Jahr 1981 gründlich überarbeitet: der 5.3 HE (High Efficiency) V12 konsumierte durch optimierte Zylinderköpfe rund 20 Prozent weniger, wobei die Leistung auf 299 PS anstieg.
Wer da einen Jaguar XJS 3.6, der wie das XJS Cabrio 1983 in die Autohäuser kam, bevorzugte, war entweder nicht ausreichend vermögend oder schlimmer noch, ein heimlicher Öko. Im Motorsport hatte der XJS V12 tatsächlich mehr Erfolg als die echten Sportwagen Jaguar E-Type und XK120. Sie hatten die Europäische Tourenwagenmeisterschaft nie gewonnen, der TWR XJS V12 1984 hingegen schon. Seinen größten Triumph feierte das Jaguar XJS Coupe allerdings abseits regulärer Rennstrecken 1979 beim legendären Cannonball Run von der Ost- an die Westküste der USA. Dave Heinz und Dave Yarborough bewiesen in 32:52 Std, dass der Jaguar XJS V12 ein absoluter Gentlemens’ Express war.
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