Mit dem Kyalami leistete sich Maserati einen richtigen Griff daneben. Denn der Maserati Kyalami verkaufte sich nicht nur schlecht, er hatte auch ein denkbar mieses Image.
Womit der Maserati Kyalami punktete? Das waren vor allem die hauseigenen V8-Motoren, der zur Markteinführung ab 1976 lieferbare 4,2-Liter mit 255 PS, dem ab 1978 der 4,9-Liter mit 290 PS. Die aus dem Hause ZF stammende Fünfgangschaltung fiel durchweg als zu schwergängig durch, sodass die allermeisten Kunden zur Dreistufenautomatik vom Zulieferer Borg-Warner optierten. Ein weiteres Problem war die zweite Energiekrise für den Kyalami: Rund 25 Liter Sprit brachten nicht einmal herausragenden Fahrleistungen: Mit Glück lag in 7,8 Sekunden Tempo 100 an, Spitez waren schon damals unspektakuläre 235 Sachen.
Der Maserati Kyalami hatte nicht nur deswegen schlechte Karten: Er war freilich teuer, und doch nur per Badge-Engineering kreiert: Der De Tomaso Longchamp lieferte Karosserie und Fahrwerk. Dessen Alfa Romeo-Rückleuchten wurden gegen jene vom Citroen SM getauscht, während vorne doppelte Rundscheinwerfer den Mercedes-Look des Longchamp vermieden. Diese damals noch als typisch amerikanische geltende Methode der Modellschaffung fand in der anvisierten europäischen Kundschaft zudem keinen Anklang – wer hier einen Maserati kaufen wollte, bestand auf einen „echten“ – und nicht auf einen Frontmotor-Bastard.
Optisch passte der Maserati Kyalami, der nach einer südafrikanischen Rennstrecke benannt wurde, auch nicht recht ins Portfolio: Er sah aus wie eine Coupe-Version des Maserati Quattroporte. Das wollte niemand, der mit dem Dreizack im Kühlergrill Boliden wie Bora, Merak oder Khamsin verband. Außerdem gab es mit dem Biturbo bald ein ähnliches Modell, das weniger soff und vor allem keine stilistisch fragwürdige Fremdentwicklung war. So kam es dann auch, dass die Maserati Händler von 1976 bis 1983 lediglich 188 – andere Quellen sagen 210 – Exemplare des Kyalami verkaufen.
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