Als der Mustang 1967 wesentlich überarbeitet wurde, bekam auch die höher positionierte Marke Mercury einen Ableger mit leicht verlängertem Radstand. Der Mercury Cougar konnte nun auf Pony Car-Markt Kunden reißen.
Der Mercury Cougar war im Gegensatz zum Mustang ausschließlich als Hardtop-Coupe und Cabrio erhältlich, doch unter der langen Motorhaube waren sie größtenteils identisch: Reihensechser zum Einstieg sowie verschiedene Small Block und Big Block V8 wie der 289 cui mit 200 PS, der spätere 302 cui (bis 230PS) und der 351 cui (maximal 300 PS) machten dem Berglöwen Beine. Wer seinen Cougar gegen veritable Muscle Cars antreten lassen wollte, konnte den 390 cui mit 335 PS oder gar den wilden 427 cui V8 mit 390 PS wählen. Dass 1969 Cougar-Rennsport mittels des Cougar Eliminator auf die Straße gebracht wurde, sorgte in Performance-Kreisen für Freude; der Cougar 302 Eliminator mit 290 PS sorgte für heißen Kurvenfahrten, während der 428 Eliminator auf der Viertelmeile Löwengebrüll erklingen ließ.
Doch war für den Cougar 1970 und seinen sportlichen Anspruch das letzte Jahr gekommen. 1971 wuchs das Auto wie der Ford Mustang beträchtlich, und die Motoren verloren staatlich verordnet beständig an Leistung. Auch die drehbaren Scheinwerfer waren am Cougar Parts, auf die fortan verzichtet wurde. Mercury betonte in der Folge die komfortable Ausstattung im Cougar XR7, der seit 1967 Cougar-Kunden mit zweifelhaften, aber gern genommenen Luxus wie Holzimitat verwöhnte. Als der Mustang 1974 schrumpfte, wuchs der Cougar auf Midsize-Größe – Sport und Cabrios waren nun endgültig vorbei, doch belegten sehr zufriedene Autohändler die Richtigkeit dieser Änderung. Wie bei seinen jetzigen Konkurrenten Chevrolet Monte Carlo und Pontiac Grand Prix konnten die Hinterbänkler durch die unvermeidbaren Opera Windows in der B-Säule herausschauen.
Der per Downsizing für das Modelljahr 1977 verkleinerte Ford Thunderbird teilte sich fortan bis 1997 mit dem Mercury Cougar eine Plattform; zudem übernahm der Berglöwe die Jobs vom Mittelklasse-Fahrzeug Mercury Montego und war daher auch als viertürige Limousine und sogar als Kombi erhältlich. Dass kein Motor Cougar-bekannte Kraft einstiger Tage lieferte, war nebensächlich – wenngleich der Wagen auch beim Benzin Sparen versagte, was unter anderem dem hohen Gewicht anzulasten war. Die 80er Jahre brachten insgesamt viele Kunden ins Autohaus, doch war der Automarkt vom Cougar ab Mitte der 90er gelangweilt, sodass dieser 2002 dank skurriler Optik und langsamem Frontantriebsmotoren eingestellt wurde.
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