Plymouth Fury – Arbeiters Liebling

Der Plymouth Fury kam 1956 als Topmodell über dem Plymouth Belvedere in die Autohäuser und war anfangs nur als weißes Coupe erhältlich.

Ab 1959 ersetzte der Plymouth Fury den Belvedere vollständig, der später als Intermediate zurückkehren sollte. Nach dem Debakel mit den geschrumpften Fullsizes zu Anfang der 60er fand der Fury ab 1965 zu alter Größe zurück und war als Fury I, Fury II, Fury III sowie Sport Fury erhältlich. Damit zielte die Chrysler Corporation direkt auf die großen Chevy Biscayne,  Bel Air, Impala und Impala SS. Der für 1966 eingeführte Plymouth VIP (Very Important Plymouth) sollte es wiederum mit den luxuriösen Chevrolet Caprice und Ford LTD aufnehmen. Tatsächlich hatten die Plymouth Fury Modelle wesentlichen Anteil am Plymouth Absatz dieser Zeit.

Plymouth Fury im Kampf gegen Ölkrise und Kozernprobleme

Mit dem Fuselage Look ab 1969 wurde der Plymouth Fury runder und schlichter – und ab der ersten Ölkrise auch zusehends erfolgloser. Ab 1975 wurden Fullsize-Furien als Gran Fury weiterverkauft, während der Fury ohne Präfix als umgelabelter Plymouth Satellite im Midsize-Format weiterlief. Doch auch mit dem zweigleisigen Konzept hielt die Verkaufsflaute an, in den späten 70ern hing Chrysler stark angezählt in den Seilen. Der Plymouth Fury und die meisten anderen Modelle des Konzerns galten als Fahrzeug für greise Konservative. Zudem hatte sich das Unternehmen, das noch einige Jahre zuvor den guten Ruf hatte, blitzschnelle Billigautos zu bauen, den mittlerweile miesen Ruf erworben, blitzschnell rostende und überhaupt schlecht gemachte Billigautos zu produzieren.

Big Block Fury in Staatsdiensten

Die Polizeibehörden wusste jedoch um die Qualitäten des Plymouth Fury – die Rostlauben hießen Volare – und rekrutierten ihn weiterhin in Massen. Denn wie auch die Fullsize Modelle von Dodge wurde der Plymouth Fury gern im Flottenbetrieb als Polizeiwagen und Taxi eingesetzt. An der robusten Konstruktion und den bärenstarken Big Block V8-Motoren scheiterten Übeltäter in Verfolgungsjagden reihenweise – ein kraftstrotzendes Muscle Car oder gar eine Corvette fuhr damals wirklich nicht jeder.
Nach zweijähriger Pause war ab 1980 wieder ein Gran Fury erhältlich – und Behörden sowie Konservative stürzten sich auf den downgesizeten Wagen mit angetriebener Starrachse im Heck wie in besten Jahren. Den zuvor angebotenen, ähnlich großen Midsize Fury wollte indes kaum jemand.

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