Mit dem Porsche 944 brach eine neue Zeit der Frontmotor-Sportwagen an: im Gegensatz zum Porsche 924 steckte hier ein echter Porsche-Motor.
Der Porsche 944 ist ein halber Porsche 928 – zumindest unter der Haube: der 928 spendierte die rechte Hälfte seines V8, was für 2.5 l Hubraum und satte 163 PS, verteilt auf 1.180 kg, ausreichte. Damit ging der 420 cm lange 944 in 8,4 Sekunden von Null auf 100, Schluss war bei respektablen 220 km/h. Ab1986 fanden sich am Porsche 944 Teile, die dessen Leistung senkten: Katalysatoren. Doch ging es ab 1988 für den Porsche 944 S wieder bergauf – mehr Power aus drei Litern Volumen – damit war dieser Vierzylinder der größte in einem Pkw erhältliche.
Dass jener 944 S2 Porsche-Fahrzeuge in den Ruf des Alltagsautos für den Wochendausflug auf den Nürburgring brachte, lag nicht nur an seinem großen Kofferraum und der soliden Verarbeitung – auch Verbrauch und Unterhalt waren relativ niedrig. Das hohe Drehmoment von 280 Nm bei 4000 Touren machte den 211 PS starken Porsche 944 S2 auch im Stadtverkehr angenehm zu fahren. Wem das nicht reichte, der griff zum Porsche 944 Tuning nach Stuttgarter Art: 944 Turbo und 944 Turbo S scharrten bereits mit den Hinterrädern, die geniale-Transaxle-Bauweise sorgte für Traktion satt – gut bei 220 bis 250 PS und maximal 350 Nm.
Die augenfälligen Porsche 944 Felgen im 15 Zoll-Format fand man so auch am Porsche 911 SC; optional gab es auch 16 Zoll Fuchs-Räder. Diese stellen Stars auf dem Gebrauchtwagen-Markt dar, vor allem, wenn sie das in 6.980 Exemplaren gebaute Porsche 944 Cabrio tragen; die große Heckscheibe fiel hier einem flachen Kofferraumdeckel zum Opfer.
Dass der 944 Porsche nicht zum Hersteller von Familienautos abstempelte, stellet auch der Nachfolger ab 1991, der Porsche 968 sicher. Singles und Dinks tätigen mit einem 944 aber keinen falschen Autokauf – hier gehen namhafte Abstammung und ordentliche Rostvorsorge einher. Das begehrte H-Kennzeichen für den Klassiker der Zukunft gibt e ab 2011.