Studebaker Avanti – Power in Plastikhülle

Der von Designerlegende Raymond Loewy gestaltete Studebaker Avanti ist hierzulande kaum bekannt – dabei hat er es faustdick unter der Haube mit dem charakteristischen „S“ auf der asymmetrischen Hutze.

Nachdem der Ford Thunderbird 1958 fett geworden war, war die Chevrolet Corvette der einzige US-amerikanische Sportwagen. No Sir – da gab es noch den Studebaker Avanti der 1962 in den Handel kam. Wie bei der Corvette bestand die 489 cm lange und 179 cm breite Karosserie auch hier aus GFK. Das Chassis des 137 cm hohen und 1428 kg schweren Coupes spendierte der Studebaker Lark. Für Vortrieb sorgte im Basismodell Avanti R-1 ein 4,7-l-V8 mit 240 PS, der optional lieferbare, mit einem Paxton-Kompressor versehnene Avanti R-2 leistete 289 PS.

Studebaker vertraute schon in den 60ern auf Aufladung

Deutlich wüster war jedoch der Studebaker Avanti R-3, an dessen Entwicklung Rennfahrer Andy Granatelli mitwirkte. Dafür wurde der 4,7-Liter-Motor anhand weiterer Bohrung zunächst auf 4,9 Liter, später auf 5,0 Liter vergrößert. Im R-3 fanden spezielle Zylinderköpfe mit erheblich größeren Einlasskanälen und Ventilen, eine Aluminium-Ansaugspinne, Sportauspuffkrümmer, schärfere Nockenwelle, Paxton-Kompressor und Carter AFB-Vierfachvergaser Verwendung. Damit mobilisierte der Avanti R-3 offiziell 335 PS, auf dem Prüfstand sollen um die 400 PS gemessen worden sein.

Studebaker Avanti-Produktion wird weitergegeben

Frühe und späte Studebaker Avanti lassen sich gut über die Scheinwerferverkleidungen auseinanderhalten. Die zwischen Juni 1962 und Juli 1963 gefertigten Avanti trugen runde Verkleidungen. Ab August 1963 montierte Studebaker dann rechteckige Verkleidungen. Im Dezember 1963 kündigte das angeschlagene Unternehmen die Einstellung aller Pickups und Lastwagen, des Hawk und auch des Avanti an. Bei Studebaker liefen insgesamt 4643 Avanti vom Band; danach erwarben die Studebaker-Händler Nate Altman und Leo Newman die Namensrechte sowie alle noch vor Ort auffindbaren Werkzeuge, Gussformen, Einzelteile Teile und Fertigungsbänder zur Fortführung der Produktion.

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