Der Henry J wurde von der Kaiser-Frazer Corporation gefertigt und nach einem ihrer Besitzer Henry J. Kaiser benannt. Der Kompaktwagen sollte ein Massenprodukt werden, doch nach Jahren kriegsbedingter Entbehrungen wollten die US-Amerikaner nun gern etwas mehr.
Der Henry J wurde am28. September 1950 vorgestellt und war als Vierzylinder mit 68 SAE-PS sowie mit einem 80 SAE-PS leistendem Reihensechser lieferbar. Der kompakte Oldtimer hat diverse Konstruktionsdetails, die nur eingebaut wurden, da sie bei der Vergabe des Staatskredits 1949 an die Kaiser-Frazer Corporation zugesagt wurden. Kaiser-Frazer hätte die Kreditauflagen verletzt, wäre der Wagen samt Steuern und Auslieferungspauschale teurer als 1.300 US-$. Daher erhielt der Henry J möglichst wenig Sonderausstattung und bestand aus möglichst wenig Teilen.
Aus diesem Grunde war der Kaiser Henry J als zweitürige Limousine mit festen hinteren Seitenscheiben konzipiert. Um Stanzkosten zu sparen, entbehrten frühe Modelle sogar einer Kofferraumklappe; die Besitzer konnten nur nach Umlegen der Rückbank auf den Gepäckraum zugreifen. Die Basisausstattung ließ ferner Handschuhfach, Armauflagen, die rechte Sonnenblende und eine Lüftung missen. Damit war Henry J wohl erschwinglich, doch gab es bereits für wenige Dollar gab’s einen Chevrolet 150, der mit Heckklappe und hinteren Ausstellfenstern punktete.
Der Chevy, der Ford und weitere günstige Konkurrenten waren deutlich größer und boten eine geräumigeres Interieur. Kaiser-Frazer offerierte ab 1951 die Gepäckraumklappe mit einigen anderen Ausstattungsfeatures als Extraausstattungspaket. Der Absatz des Henry J sank trotzdem von Jahr zu Jahr. Im Frühjahr 1953 beschloss Kaiser Motors die Einstellung des Henry J zum Ende des Modelljahres 1953. Die Versuche, die übrigen Wagen 1953 abzusetzen, misslangen. So machte man diese Fahrzeuge zu 1954er-Modellen, bis alle rund um das Werk in Willow Run, Michigan, befindlichen Autos verkauft waren.
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